Freiwilliges Ökologisches Jahr: Engagement, das begeistert

FOEJ-Tour Baumann mit Freiwilligen im Vogelzentrum Sindelfingen

Der Staatssekretär des Umweltministeriums Dr. Andre Baumann hat am vergangenen Mittwoch junge Freiwillige, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) leisten, direkt vor Ort besucht. Mit dabei waren MdL Thekla Walker (Grüne) und Paul Nemeth (CDU), die der Einladung des Staatssekretärs gefolgt sind. Erste Station der "FÖJ-Tour" war das Vogelzentrum Natur.Erlebnis.Sindelfingen. Das Ministerium für Umwelt Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hat diese Treffen initiiert.

In einem Freiwilligen Ökologischen Jahr, kurz „FÖJ“, engagieren sich junge Menschen nach ihrer Schulzeit für Natur- und Umweltschutz. Das FÖJ ist ein gesetzlich geregeltes Bildungs- und Orientierungsjahr, in dem sich junge Menschen beruflich orientieren können und Raum haben sich persönlich weiterzuentwickeln. Die möglichen Einsatzfelder von „FÖJler*innen“ sind vielfältig: Ihr Engagement ist gefragt in Umwelt- und Naturschutzzentren, in der Umweltbildung, der ökologischen Landwirtschaft, bei Umweltverbänden, im Tierschutz, im Garten- und Landschaftsbau sowie bei Kommunen.

Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, lernt bei seiner ersten Station im Vogelzentrum Natur.Erlebnis.Sindelfingen die FÖJler*innen Maike Notter und Harald Jehle kennen. Sie betreuen dort die Ausstellung mit, kontrollieren und bauen Nistkästen und geben ihr Wissen an Schulklassen und Kindergruppen weiter. „Es macht Spaß zu erleben, wie die Kinder neugierig sind und sich für unsere Natur begeistern lassen.“, sagt Harald.

Die Leiterin des Vogelzentrums Birgit Aubert hat vor 25 Jahren über ihr FÖJ die Leidenschaft für die Natur entdeckt. „Nun kann ich als Anleiterin im FÖJ meine Begeisterung an junge Menschen weitergeben.“ FÖJlerin Maike ist bereits überzeugt, das Richtige zu tun. „Mein eigenes Umweltbewusstsein ist durch das FÖJ gewachsen.“

„Ich danke allen jungen Menschen, die sich im FÖJ für Natur, Umwelt und zukünftige Generationen einsetzen und uns damit etwas äußerst Wertvolles schenken: ihre Lebenszeit", sagt Dr. Baumann. "Die jungen Menschen stehen mit ihren Ideen und mit ihrem Engagement vielen Profis in nichts nach."

In einer Zeit in der immer mehr Schüler*innen der Initiative „FridaysForFuture“ folgen und freitags nicht zur Schule gehen, um für den Klimawandel zu demonstrieren, gewinnt der ökologische Jugendfreiwilligendienst sowohl an zunehmender gesellschaftlicher Bedeutung als auch an zunehmendem Interesse.

Doch die Anzahl der FÖJ-Stellen ist stark begrenzt. Auf eine Stelle kommen im Schnitt vier Bewerber*innen. Im Vergleich zur „großen Schwester“ dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) mit jährlich über 13.500 Freiwilligen in Baden-Württemberg, stehen im FÖJ gerade mal 240 Plätze in ganz Baden-Württemberg zur Verfügung. Einsatzstellen und Träger sind interessiert mehr FÖJ-Plätze zu schaffen, denn der Bedarf und die Bereitschaft mehr Engagementmöglichkeiten zu bieten ist da. „Es fehlt an Fördermitteln, um mehr Plätze zu ermöglichen“, sagt Petra Honikel, Geschäftsführerin der Freiwilligendienste DRS.

Auf Bundesebene hat das Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend den Bundeshaushalt für die Jugendfreiwilligendienste zwar aufgestockt, doch sind die FÖJ-Plätze in Baden-Württemberg auch von Landesmitteln abhängig. „Um hierzulande dauerhaft mehr jungen Menschen ein FÖJ zu ermöglichen, müsste das Land nachlegen.“

Die Freiwilligendienste DRS schafft dieses Jahr zu seinen 60 von Landesmitteln geförderten Plätzen zusätzlich 15 Stellen. „Diese finanzieren wir aus Eigenmitteln. Das wird keine Dauerlösung sein. Wir bauen auf weitere Unterstützung vom Land.“

Auch die FÖJler*innen wünschen sich „noch mehr tolle FÖJ-Einsatzstellen“. Darüber hinaus fordern sie freie Fahrt mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln in Baden-Württemberg sowie einen größeren Bonus bei Hochschulen und Ausbildungen für ihr Engagement.

Weitere Stationen der FÖJ-Tour von Andre Baumann waren MyClimate in Reutlingen und das Biosphärenzentrum in Münsingen.

Pressemitteilung 14-03-2019